Tuesday, January 16, 2007

2007-01-15

Florida Teil 2 – Der Weg in den Norden

Gleich am ersten Abend unserer "Heimreise" hatten wir … wieder mal … eine Begegnung mit Waschbären. Was hier im Bild vielleicht aussehen mag wie ein dressierter Waschbär ist in Wirklichkeit ein wildes Exemplar, das jedoch vom menschlichen Müll (links vom Bild steht ein offener Müllcontainer!) dermaßen angezogen wurde, dass es sich tatsächlich von uns photographieren ließ! Wenn auf dem Campingplatz offene Müllcontainer herumstehen, sind Schilder mit der Aufschrift "please do not feed the wildlife" irgendwie lächerlich!?


Das nächste größere Ziel unserer Reise war der Everglades National Park. Wenn wir bisher "Everglades" hörten, dachten wir unweigerlich an Sümpfe und Moskitoschwärme. Tatsache ist jedoch, dass die Everglades kein Sumpf, sondern ein extrem breiter, flacher, langsam fließender Strom sind, der in der Regenzeit glasklares Wasser führt und in der Trockenzeit verschwindet. Zu unserem Glück hat die Trockenzeit dieses Jahr bereits 2 Monate früher als erwartet (Oktober statt Dezember) begonnen, wodurch wir nur 2 Moskitos begegneten und die "großen" Tiere bereits begonnen hatten, sich an den kleiner werdenden Wasserstellen zu sammeln.


So hatten wir das große Glück extrem viele Alligatoren, Vögel und Fische zu sehen und den Kreislauf von "fressen" und "gefressen werden" hautnah mitzuerleben.




Unsere Woche in den Everglades war wirklich spektakulär. Überall Reiher, Alligatoren, Geier, dazu Klapperschlangen auf dem Campingplatz und im Salzwasser auch noch Krokodile.






Man musste wirklich darauf achten, wo man hintritt und auch den Himmel stets beobachten … denn sonst konnte es passieren, dass einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt!


Nicht einfach zu knacken, aber lecker!

An unserem letzten Tag im Everglades Nationalpark hatten wir dann auch noch das große Glück, eine ganze Truppe Alligatoren-Babys zu beobachten (während wir von Mama Alligator aus dem Unterholz genau beobachtet wurden!).


Und dann … als wir nichts ahnend in die "Big Cypress National Preserve" fuhren, war's passiert! Voller Freude darüber, im Visitor Center mal eine deutschsprachige Broschüre zu ergattern, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass wir der deutschen Sprache nicht mehr mächtig sind. Könnt ihr uns helfen? Wir wurden aus dem folgenden Text nicht recht schlau:

"Gewaltige Wildnis hat durch Tropischen Sommer bewässert, regnet Großer Zypresse-Sumpf. Große Zypresse ist über Drittel, hat gedeckt mit Zypresse-Bäumen, meistens die zwerartige Teich-Zypresse-Vielfalt. Breite Gürtel von dieser Baum-Schneide nasse Prärien; Zypresse strandet Linie der "sloughs" wo tiefreres Wasser herrscht vor; und gelegentliche Zypresse-Kuppelen punktieren den Horizont wie Hügel auf einer gewaltigen Prärie. Die gewaltige Wildnis von ihm kitzelt unsere Angste von Schlagen, Spinnen und unbekannte Gefahr, …"

Und trotzdem gibt es immer wieder Leute, die Online-Übersetzungsprogramme toll finden?!?! Wir beschränken uns lieber auf die englischsprachigen Broschüren!!!

Wie es dort aussieht, wo "Zypresse strandet Linie der "sloughs" …" sieht man auf dem unteren Bild.


Nach Weihnachten (siehe Eintrag 2006-12-24) ging's weiter der Westküste Floridas entlang gen Norden.

Wir machten einen Abstecher auf die wunderschöne Insel Sanibel. Das Wetter war zwar eher ungemütlich, aber die Muscheln, die wir gefunden haben, umso schöner!


Wir besuchten den Manatee Park bei Fort Myers, wo wir tatsächlich frei lebende Manatees (vom Aussterben bedrohte Florida-Seekühe) sahen. Die Tiere kommen im Winter in diesen Park, weil dort das Kühlwasser einer Fabrik in den Fluss mündet, wodurch die Wassertemperatur auch im Winter Manatee-tauglich ist.




Wir machten eine Kanutour auf dem von Schildkröten und Alligatoren besiedelten Hillsborough River bei Tampa …


… und erreichten knapp vor Silvester den Lake Louisa State Park nahe Orlando.

Dieser State Park gefiel uns besonders gut, weil er nah am Disney World lag und außerdem auf dem Gelände einer ehemaligen Orangenplantage … frisch gepresster Orangensaft "for free"!


Am Silvesterabend fuhren wir extra auf einen nahe gelegenen Hügel (eine Seltenheit in Florida!) und dachten, wir hätten den perfekten Platz, um das Feuerwerk bewundern zu können, aber die Bewohner von Clermont hatten entweder ein mageres Jahr und kein Geld für Raketen oder sie haben die Schnauze voll, weil sie jeden Abend das Disney Feuerwerk hören müssen. Jedenfalls sahen wir nicht vielmehr als 3 Raketen. Das hielt uns aber nicht davon ab, zweimal auf das neue Jahr anzustoßen. Einmal mit der Heimat um 6 und dann noch mal um 12 Uhr unserer Zeit.




Und am 4. Januar war's dann endlich soweit: Wir gingen nach Disney World. Allerdings hatten wir keine Ahnung davon, wie riesig dieses Gelände ist. Es gibt nicht nur EINEN Vergnügungspark, sondern 4 Themenparks (Magic Kingdom, Animal Kingdom, MGM-Studios und Epcot), dazu 2 Wasserparks, etliche Lodges und Resorts, eine Rennstrecke, Disney Downtown mit Shops und Restaurants und das Ganze verbunden durch mehrspurige Highways – gigantisch.

Für unseren ersten Tag suchten wir uns das Magic Kingdom aus, das dem Pariser Euro-Disney sehr ähnelt.


Dort trafen wir sie alle: Mickey, Minnie, Goofy, Pluto, Donald, Ariel, Peter Pan, Schneewittchen, A- und B-Hörnchen und und und … ach ja, und Johnny Depp alias Captain Jack Sparrow …


… oder zumindest einen Schauspieler, der ihm zum Verwechseln ähnelt!

Der Tag war perfekt. Wir fuhren mit jeder Bahn, besuchten jede Parade und jede Show, schlenderten von einer Traumwelt in die nächste, sahen ein spektakuläres Klangfeuerwerk und … waren nach 14 Stunden im Park vollkommen platt!

Nach einem Tag Verschnaufpause betraten wir am Morgen des 6. Januar das Animal Kingdom. Auch wenn wir es normalerweise bevorzugen, Tiere in freier Wildbahn zu sehen, müssen wir zugeben: Das ist der genialste Zoo der Welt. Wir hatten nicht wirklich das Gefühl, dass die Tiere eingesperrt sind. Man konnte eine Safari vorbei an Giraffen, Nashörnern, Gazellen, Wasserbüffeln und Elefanten machen. Die Bahnen sind genial – auch wenn wir zB bei den Kali River Rapids wirklich froh waren, dass das Wetter gut war. Die Beschreibung "be prepared to get soaked wet" war nicht untertrieben!


Den absoluten Höhepunkt bildete aber die Achterbahn "Expedition Everest". Wir sind schon viele Achterbahnen gefahren, aber diese hier schlägt alles … solange sie fährt! Gut, dass wir gleich am Morgen damit fuhren, denn am Nachmittag stand sie für mehrere Stunden still (nicht zuletzt deshalb, weil eine Frau sich ewig lange weigerte, in einer Höhe von ca. 30 Metern aus dem stecken gebliebenen Fahrzeug auszusteigen!).


Zum Glück kriegten sie die Anlage gegen 6 Uhr abends dann doch wieder flott. Und so endete ein perfekter Tag für uns mit noch zweimal "Expedition Everest"!


Nach diesen turbulenten Tagen tuckerten wir gemächlich weiter in den Nordwesten Floridas. Verbrachten ein paar schöne Tage in den State Parks entlang der Emerald Coast, genossen die weißen (schneeweißen!) Strände, spielten Frisbee am Beach und … kamen schlussendlich doch noch im Osten der USA zu einem SonnenUNTERgang am Meer!!!






Und so heißt es nach 6 Wochen Florida "Go West" … aber das ist eine andere Geschichte!

Fortsetzung folgt …

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