Friday, November 03, 2006

2006-10-25

Mohr Wolfurt goes America (Ontario Teil 2 und Quebec bis New York)

Sonntag, 08.10.2006, 12h25 (Eastern Standard Time), "Pearson" Toronto International Airport – Heidi und Klaus betreten erstmals kanadischen Boden. Für uns ein witziges Gefühl, in einer fremden Stadt Gäste zu empfangen!

Bei stahlblauem Himmel und angenehmen Temperaturen präsentierte sich den beiden das Camperleben von seiner schönsten Seite. Von unserem ruhig gelegenen Platz im Bronte Creek State Park aus unternahmen wir in den kommenden Tagen diverse Ausflüge.



Am Montag (Thanksgiving in Kanada) ging's gleich zünftig zur Sache mit der Oktoberfestparade in Kitchener. Oktoberfest in Kanada? Wirklich wahr! Die Kanadier haben zwar eine komische Vorstellung von den Bayern (einige Kostüme sahen eher aus wie Robin Hood), aber es gab Schuhplattler, Blasmusik, Brezen, ein Bierzelt und jede Menge Gaudi!


Am Dienstag machten wir bei strahlendem Sonnenschein einen Ausflug zu dem idyllischen Städtchen Niagara-on-the-Lake, in dem es heute noch so aussieht wie vor 100 Jahren. Schöne Parkanlagen, alte, wunderschön erhaltene Häuser und etliche tolle Läden (besonders der Christmas Shop, gell Heidi!). Von dort ging's über den Niagara Parkway vorbei an traumhaften Villen und den Whirlpool Rapids bis zu den Niagara Falls. Von diesen Wasserfällen hat ja jeder schon etliche Bilder gesehen, aber tatsächlich davor zu stehen und diese Wassermassen in die Tiefe stürzen zu sehen (und zu hören) ist eindeutig anders! Überwältigend!


Der Mittwoch war recht feucht (Dauerregen!), was uns trotzdem nicht davon abhielt, uns Toronto anzusehen. Da Städte aber bei Regen nie schön sind, hatte Toronto nicht wirklich eine Chance. Daran konnte auch der Ausblick vom CN-Tower (dem höchsten Gebäude der Welt) nichts ändern.


Die Fahrt nach Ottawa hatte Einiges zu bieten: Von orkanartigen Sturmböen über sintflutartigen Regen bis hin zu einem Schneesturm war alles dabei und so hörte man aus unserem Camper meist bereits am frühen Nachmittag Äußerungen wie "drüviersiebanünzg", "und mir wäniga viel" oder "die wiiiest a Klattara". Hierbei handelt es sich nicht um eine fremde Sprache, so klingt es einfach, wenn man mit Mohrs jasst! Tagsüber hatten wir also keine Probleme mit dem schlechten Wetter. Wir wussten uns zu beschäftigen und die Heizung sorgte für angenehme Temperaturen. In der Nacht jedoch … musste man sich schon warm anziehen!!!


Am Samstag, den 14. Oktober erreichten wir schließlich Ottawa (Kanadas Hauptstadt), ein kleines, feines Städtchen mit altehrwürdigen Regierungsgebäuden und unverkennbar frankokanadischem Einfluss.


Von Quebec nur durch den Ottawa River getrennt, sprechen hier die meisten Leute französisch und auf dem Markt haben wir endlich Kräuter der Provence gefunden. Ein unverzichtbares Gewürz, das auf den letzten 14.000 km leider nicht zu bekommen war!

Am gleichen Tag noch fuhren wir bis Montreal und dort hatte man dann wirklich das Gefühl mitten in Frankreich zu sein. Anders als im restlichen Kanada gibt es hier nicht nur die riesigen Supermärkte, sondern auch Metzgereien, Bäckereien (mit superleckerem Baguette, dem auch Eichhörnchen nicht widerstehen können) und Gemüsehändler, die Straßenschilder sind nur noch französisch, in den Straßen gibt es Kopfsteinpflaster und die Kirche in Alt-Montreal heißt nicht nur Notre Dame, sondern hat eindeutig Ähnlichkeit mit dem Pariser Gegenstück.



Doch finden sich auch in Montreal – wie in den meisten nordamerikanischen Großstädten die obligatorischen Stahl-Glas-Riesen wie zB der BNP-Tower mit der genialen Skulptur "the illuminated crowd".


Nach wunderschönen Tagen in Montreal ging's auf direktem Wege in die USA, wo uns die lieben Grenzbeamten einen herzlichen Empfang bereiteten. Diesmal hatten wir uns gründlichst auf den Grenzübertritt vorbereitet, haben auf der letzten kanadischen Raststätte noch sämtliches "beef" sowie alles Obst vertilgt und fuhren reinsten Gewissens … ins Verderben. Nicht nur, dass wir schon wieder wie Verbrecher behandelt wurden (Heidi und Klaus wurden gar gefragt, ob sie schon mal inhaftiert waren), man verweigerte Tom und mir auch die Verlängerung unseres Visums und zum Schluss durften wir unsere Kartoffeln (Quebec hat anscheinend Probleme mit Kartoffeln?!?!) sowie eine halbe (!) Zitrone abliefern. Nach diesem Prozedere ließ sich sogar Heidi dazu hinreißen, die Grenzbeamten als "nütige Hund" zu bezeichnen! Welcome to the state of New York!

Da die Fahrt in Richtung NY City (durch Vermont, Massachusetts und Connecticut) durch ziemlich feuchtes Wetter geprägt war, nutzten wir die wenigen Sonnenstunden umso intensiver.

Selbstgegrillte Hamburger sind die besten!

Und dann, am Sonntag, den 22. Oktober war es endlich soweit, Heidi, Klaus und wir – 4 Landeier im Big Apple "the city that never sleeps", was wir allerdings nicht überprüfen konnten, weil wir bereits am frühen Abend immer vollkommen platt waren vor lauter sightseeing: Empire State Building, Broadway, Chinatown, Rockefeller Center, St. Patrick's Church, Trump Tower, Fifth Avenue, Central Park, Madison Square Garden, Brooklyn Bridge, Wall Street, Macy's etc.


Am eindrucksvollsten waren für uns der Ground Zero, an dem die Türme des WTC standen. Wir nahmen an, dort gäbe es mittlerweile eine friedliche und ruhige Gedenkstätte. Stattdessen gähnt dort noch immer ein riesiges Loch, eine Baugrube mit dem Lärm von Baggern, Sprengungen, der U-Bahn und dem umgebenden Straßenverkehr. Im krassen Gegensatz zum Alltagslärm hängen dort Photos vom 11. September, die die Chronologie der Ereignisse widerspiegeln und Einzelschicksale auf sehr bedrückende Weise hervorheben.


Weitaus erfreulicher war der Ausflug auf Liberty Island. Die Freiheitsstatue hat man ja schon unzählige Male in Filmen und Zeitschriften gesehen, aber selbst mit dem Schiff dort vorbeizufahren und anschließend direkt davor zu stehen ist sensationell. Wir hätten nie gedacht, dass Lady Liberty so groß(artig) ist. Hier ein paar Photos (speziell für Hannah – wie versprochen!).



Und absolut irre sind die New Yorker selber. Damit meinen wir nicht nur die Vertreter der Gattung "Homo sapiens", sondern auch die der Gattung "Sciurus carolinensis" oder hat von euch schon mal jemand zuvor ein Eichhörnchen gesehen, dass kopfüber, freihändig an einem Baumstamm hängt und gemütlich frisst?!??! Guckst Du:


Nach ereignisreichen 17 Tagen ging am 25. Oktober die Zeit mit unserem Besuch aus der Heimat leider schon wieder zu Ende. Wir haben die Zeit sehr genossen (obwohl wir den Jass verloren haben) und finden es immer noch sensationell, dass Heidi und Klaus so spontan zu uns gekommen sind.

Den obligatorischen Besuch eines Broadway Musicals, der gemeinsam leider nicht möglich gewesen war, holten Tom und ich noch an diesem Abend mit einem Besuch in Disneys "Tarzan" nach. Bei dieser Gelegenheit sahen wir auch noch den Times Square bei Nacht und es scheint wahr zu sein: New York never sleeps …


Somit ging auch unser New York Besuch dem Ende entgegen und bei Frühtemperaturen um die 3°C können wir dem Ruf des Südens nicht länger widerstehen!!!

Fortsetzung folgt …

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