Monday, January 29, 2007

2007-01-29

I-10 / Texas und New Mexico

Howdy! Texas – The Lone Star State – Proud Home of President George W. Bush … so lautet der Slogan auf dem "Welcome to Texas"-Schild. No comment!

Abgesehen davon wurde das Wetter auch in Texas nicht wirklich besser. So fuhren wir ziemlich rasant durch den zweitgrößten Staat der USA, ließen Houston im Nebel links liegen, brausten durch San Antonio hindurch und machten die erste wirkliche Station erst in Fort Stockton.


Von dort wollten wir dem Schlechtwetter nach Süden hin ausweichen und einen Abstecher in den Big Bend Nationalpark machen. Nach einigem Hin und Her erschien uns ein Ausweichmanöver nach Norden zum Carlsbad Caverns Nationalpark jedoch sinnvoller, weil es in den dortigen Höhlen – wetterunabhängig – verlockende 13°C gibt. Wie auch immer, das Schlechtwetter war schneller und holte uns bereits in Fort Stockton ein. Wegen Schneefall (ca. 0,1 cm – allerdings nicht flächendeckend) sperrten die Texaner kurzerhand die Strassen und wir saßen fest … in Ft. Stockton … einem Kaff, in dem die größte Sehenswürdigkeit der weltgrößte Roadrunner "Paesan Pete" ist! *grumml*



Als der Schneefall endlich nachließ, durften wir auch wieder weiterfahren und entschieden uns endgültig für den Umweg in den Norden. Der Weg zu den Caverns war spektakulär. Ganz klassisch: Wüste mit Kakteen und Ölförderpumpen, ABER alles angezuckert vom Schnee. Irgendwie unwirklich!


Die Carlsbad Caverns mutierten innerhalb kürzester Zeit vom Notnagel zu einem echten Highlight unserer Reise. Wollten wir zunächst nur vor dem schlechten Wetter fliehen, machten wir uns bald darauf auch bei Sonnenschein voller Begeisterung auf in die Unterwelt. Die Höhlen dort sind extrem weitläufig, wunderschön verziert mit Stalaktiten, Stalagmiten und anderen Formationen und haben riesige "Hallen". Traumhaft!



Die Hauptattraktion der Höhlen sind im Sommer mehrere hunderttausend (ohne Schmäh!) Fledermäuse, die bei Sonnenuntergang die Höhlen in einem Wirbelwind verlassen, um auf Nahrungssuche (ca. 3 Tonnen Insekten pro Nacht! Wieder kein Schmäh!) zu gehen. Leider sind die putzigen Tierchen von November bis April im Winterurlaub in Mexiko. Das hat uns trotzdem nicht davon abgehalten ein Exemplar zu adoptieren! Und seither sind wir offiziell Adoptiveltern von Hubert III. (seines Zeichens "Mexican Free-Tailed Bat)! Da er momentan eben im Urlaub ist, können wir euch nur ein Photo von ihm zeigen, das uns die Parkverwaltung freundlicherweise überlassen hat. ;o)


Nach diesem Kurztrip nach New Mexico ging's wieder zurück nach Texas zum Guadalupe Mountains Nationalpark. Spätestens hier sahen wir ein, wieso die Texaner ein paar Tage zuvor die Straßen gesperrt hatten: "walking through a winter wonderland …"


Der Schnee bremste jedoch in keinster Weise unseren Ehrgeiz, den höchsten Gipfel von Texas, den Guadalupe Peak (ein Achttausender … okeh, 8.749 FUSS = 2.667 m) zu besteigen. Was anfangs nach einer gemütlichen Wanderung aussah, entwickelte sich mehr und mehr zur Kraftprobe. Wir waren an diesem Tag die einzigen, die den Gipfelsturm schafften und mussten uns die letzten Kilometer zum Gipfel durch knietiefen Schnee bahnen.


Umso euphorischer waren wir, als wir endlich den Gipfel erreichten! *yess* (Heinz: Auch der alte Herr hat's geschafft!)


Vom Muskelkater, den wir von 5 Stunden Laufen-wie-die-Störche-im-Salat hatten, wollen wir hier lieber nicht schreiben …

Bei unserer Abreise schaute El Capitan (mit dem dahinter liegenden Guadalupe Peak) extra für uns für ein paar Augenblicke aus dem Nebel hervor.


Von dort ging's weiter durch El Paso, vorbei am Rio Grande (erinnert stark an die Bregenzer Ach bei Niedrigwasser!) wieder auf der I-10 zurück nach New Mexico.

Dank eines Tipps besuchten wir das bei Las Cruces gelegene Dörfchen Mesilla, in dem Billy the Kid 1881 gefangen genommen und zum Tode verurteilt wurde (und entkommen konnte!).


Abgesehen von den geschmackvollen Souvenirläden und Galerien, die sich rund um die Plaza reihen, scheint die Zeit seit damals still zu stehen und es würde einen nicht weiter wundern, wenn Billy the Kid um die Ecke käme.


Weil Sightseeing und Shopping hungrig machen, machten wir noch einen Einkehrschwung beim Mexikaner bevor wir mit vollem Bauch, bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen nach Arizona aufbrachen.


Aber das ist eine andere Geschichte!

Fortsetzung folgt …

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