Wednesday, March 14, 2007

2007-03-10

California – Teil 1

"Welcome – I am delighted to extend my warmest welcome to all who have come to enjoy California's exquisite state park system. California's parks are among the finest (Anm.d.Red.: and most expensive) parks in the country, with some of the world's most breathtaking landscapes. …"

So die einleitenden Worte von Governator Arnold Schwarzenegger in der State-Park-Broschüre von Kalifornien. Für uns absolut witzig, wenn einem "Conan der Barbar" angetan mit Schlips und Krawatte als Repräsentant des Staates Kalifornien entgegengrinst.

Wir haben uns während der Reise schon mehrmals darüber gewundert, wie viele Leute das winzige Österreich kennen oder gar schon bereist haben. In Kalifornien jedoch kennt wirklich JEDER "Austria, where our governor comes from"!

Mit den "breathtaking landscapes" hat Arnold jedenfalls vollkommen Recht! Der ersten atemberaubenden Landschaft standen wir im Joshua Tree National Park gegenüber. Dies war ein Park, den Tom zwar vom gleichnamigen U2-Album kannte, den wir ansonsten aber nur anfuhren, weil er zufällig auf unserer Strecke von Arizona nach LA lag. So ein Glück, ansonsten hätten wir wirklich was verpasst! Die Joshua Trees an sich fanden wir ganz nett, aber nicht gerade "breathtaking".


Was uns in diesem Park echt umgehauen hat, sind die Felsformationen – am schönsten im Licht der untergehenden Sonne.


Die Granitfelsen laden förmlich zum klettern und kraxeln ein. Wir verbrachten vier wunderschöne Tage in diesem National Park bevor wir uns auf den Weg nach Los Angeles machten.

Unser Basislager errichteten wir in einem von Arnolds State Parks: Leo Carillo State Park unweit von Malibu. Wieder "breathtaking landscape" – der Pazifik, Surfer und in den Bäumen am Campingplatz krächzen grüne Papageien.

Von dort aus besuchten wir am 13. Februar erstmals die Familie Guth, bestehend aus Toms Kusine Andrea, ihrem Mann Marc, ihren beiden Söhnen Nicki und Beckett und Hund Chester. Tja, und weil wir von ihnen so verwöhnt wurden, wurden aus einem geplanten 4-tägigen Aufenthalt schlussendlich zwei Wochen!!! Wir wurden zum Essen ausgeführt, durften unsere dreckige Wäsche bringen, wurden feinstens bekocht, erhielten zahlreiche Insider-Tipps, durften uns Fahrräder ausleihen und – was uns am meisten gefallen hat – hatten nach langer Zeit endlich wieder mal Familie um uns.


Einige von euch werden sich jetzt vermutlich fragen, was man ganze zwei Wochen in LA unternehmen kann. Hier eine grobe Auflistung:

Wir fuhren den Sunset Boulevard durch Bel-Air und Beverly Hills nach Hollywood, liefen den "Walk of Fame" auf und ab, suchten die Abdrücke unserer Lieblingsstars vor Grauman's Chinese Theater, sahen uns in demselben einen Film an, beobachteten die Vorbereitungen für die Oscar-Verleihung vor dem Kodak Theater …


… wir shoppten in Santa Monica, besuchten mit Andrea und den Kindern den Santa Monica Pier, radelten vorbei an Venice Beach und Marina del Rey bis nach Manhattan Beach …


… wanderten so nah wie möglich zum Hollywood Sign (weiter darf man leider nicht!) …


… verbrachten einen sensationellen Tag im Getty Center, einem Kunstmuseum auf einem Hügel über LA mit Blick von den verschneiten San Gabriel Mountains bis zum Pazifik …


… etcpp.

Als dann am 26. Februar sowohl unsere Aufenthaltsverlängerung als auch die Registrierungspickerl für Forest und unseren Camper in Andreas Briefkasten lagen machten wir uns auf den Weg nach San Francisco. Der Highway 101, etwas im Landesinneren gelegen, brachte uns schnell und recht unspektakulär dorthin.

Über San Francisco hatten wir schon viel gehört. Man solle Blumen in den Haaren tagen, die Golden Gate Bridge ohne Nebel zu sehen sei ein Glücksfall und einen Regenschirm sollte man um diese Jahreszeit immer dabei haben …

Wir hatten weder Blumen im Haar noch einen Regenschirm dabei und von Nebel war keine Spur zu sehen.


Wir hatten vier Tage Sonnenschein pur und gaben uns das volle Touristenprogramm: Fuhren die Hügel der Stadt in den Cable Cars rauf und runter, schipperten nach Alcatraz, …


… wanderten über die Golden Gate Bridge, dinierten in Little Italy, sahen uns die Postcard Row am Alamo Square an, …


… besuchten die Seelöwen am Pier 39, …


…, bestaunten die Transamerica Pyramid, schlenderten durch Fisherman's Wharf und so weiter und so fort. San Francisco ist wirklich "breathtaking". Eine Stadt mit herrlichen Ausblicken von jedem einzelnen der 42 Hügel. Und weil unser Silvester heuer etwas mager ausgefallen war, feierten wir mit zig-tausend Chinesen und einer Parade den Beginn des "Jahr des Schweins"! Ein würdiger Abschluss für unseren Besuch in San Francisco.

Für unseren Rückweg nach LA auf dem Highway 1 entlang der Pazifikküste gibt es wirklich nur eine zutreffende Beschreibung: "breathtaking"!!!

Das erste Highlight auf dieser Fahrt war der Besuch im Año Nuevo State Park, in dem wir wildlebende "elephant seals" auf allernächster Nähe beobachten konnten. Die Babys sind absolut drollig …


… die Männchen trotz ihrer immensen Größe (wiegen bis zu 2.5 Tonnen!) mit ihren Riesennasen absolut ulkig anzusehen …


… und die Weibchen hatten die Strände leider bereits verlassen, um in Hawaii auf Futtersuche zu gehen.

Das nächste Highlight war eine Whale Watching Tour, die wir von Monterey aus unternahmen. Wir hatten das seltene Glück nicht nur Grauwale auf der Durchreise nach Alaska, sondern auch Orcas und Meeresotter zu sehen.


Der Highway 1 an sich ist freilich auch ein Highlight, besonders in der Gegend um Big Sur. Einziger Nachteil: Man kommt nicht gut vorwärts, weil man es selten übers Herz bringt, einen View Point nicht anzufahren.


Streng Jeans Motto "mal kucken, was hinter der nächsten Ecke kommt" folgend, schafften wir es schlussendlich dann aber doch noch bis zum nächsten Highlight: Hearst Castle – das absolut irre Anwesen von William Randolph Hearst, einem Zeitungsmogul aus den zwanziger Jahren.


Er baute ganze 28 Jahre an diesem Anwesen und konnte es doch nicht fertig stellen bevor er starb. Der Prachtbau verfügt über mit Marmor und Gold geflieste Pools, drei Gästehäuser, ein eigenes Kino und ist über und über mit unbezahlbaren Kunstschätzen bestückt (ältestes Stück: eine 3.400 Jahre alte Steinfigur aus Ägypten!). Hier empfing W. R. Hearst sämtliche Stars der damaligen Zeit (Charly Chaplin, Walt Disney, Alfred Hitchcock, Johnny Weissmüller, Cary Grant, Clark Gable und sogar Winston Churchill), um anschließend Exklusivberichte über sie in seinen Zeitungen abdrucken zu können.

Auf dem weiteren Weg zurück nach LA hielten wir uns nicht lange auf, machten nur noch eine kurze Kaffeepause in Santa Barbara, um pünktlich am LA International Airport zu stehen, wenn Achim am 11. März dort landet.

Wir freuen uns riesig auf ihn und melden uns wieder in drei Wochen, wenn es dann heißt "Achim goes America".

Fortsetzung folgt …

0 Comments:

Post a Comment

<< Home