Wednesday, February 28, 2007

Von Botschaften, Einwanderungsbehörden und … einer halben Zitrone!

Beim aufmerksamen Leser unserer Homepage klingelt's vermutlich bei der Erwähnung "einer halben Zitrone". Da sich um diese Frucht die wildesten Gerüchte ranken, wollen wir hier und jetzt die volle Wahrheit und nichts als die Wahrheit verbreiten … und "kurz" die Stationen unserer Odyssee zur Erlangung einer Aufenthaltsgenehmigung in den USA aufzeichnen:

Die Odyssee startete am 11.07.2006, als wir ausgerüstet mit Antragsformularen, Lebensläufen, Leumundszeugnissen, geplanten Reiserouten, Grundbuchauszügen und kiloweise anderen Dokumenten, bei der US-Botschaft in Wien aufmarschierten. Vor der Befragung durch die Botschaftsangestellten waren wir genauso nervös wie damals bei der Matura, aber der ganze Schweiß und Aufwand hat sich gelohnt: Wir bekamen 10 Jahre gültige Visa für mehrmalige Einreise! Damit schien für uns alles geritzt …

Unser Enthusiasmus wurde bei unserer ersten Einreise in die USA etwas gedämpft, als man uns in Montana am 30.08.2006 nicht nur all unser Rindfleisch aus dem Kühlschrank entwendete, sondern uns auch noch eine Aufenthaltsbewilligung für lediglich 6 Monate in den Pass stempelte! Dies hatte allerdings NICHTS mit dem Rindfleisch zu tun!

Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Kanada reisten wir am 17.10.2006 (zusammen mit Heidi und Klaus) erneut in die USA ein. Bei dieser Gelegenheit wollten wir unsere Aufenthaltsgenehmigung erneuern lassen. Gemäß dem "freundlichen" Immigration Officer sei dies jedoch nicht möglich. Diesmal hatten wir kein Beef an Bord, mussten jedoch unsere Kartoffeln und besagte halbe Zitrone an die Grenzbeamten abtreten. Diese halbe Zitrone hat aber auch NICHTS damit zu tun, dass unsere Aufenthaltsbewilligung nicht verlängert wurde!!!

Da wir gar nicht glauben konnten, dass es keine andere Möglichkeit für uns geben sollte, als nach Ablauf der 6 Monate (am 27.02.2007) nach Kanada auszureisen *brrrrr*, machten wir uns am 30.10.2006 auf den Weg zur Österreichischen Botschaft in Washington D.C.. Die freundliche Dame dort brachte Licht ins Dunkel: Man bekommt NIE mehr als 6 Monate Aufenthalt zugestanden, aber man kann in jedem Bundesstaat beim "Department of Homeland Security" schriftlich um Verlängerung ansuchen … und das "sollte ganz easy sein".

Es gab also doch noch Hoffnung. Um die näheren Details zu erfragen, fuhren wir zur zuständigen Behörde in Charlotte, NC … und kamen nicht weit! Der Türsteher lies uns nicht mal ins Gebäude – Zutritt nur mit Termin! Termine kann man nur online (unter Angabe einer Postleitzahl) ausmachen. Termine in Charlotte frühestens in zwei Wochen. Somit beschlossen wir (mit erfundener Postleitzahl!) einen Termin in Charleston, SC zu beantragen. Am 17.11.2006 standen wir wieder mal ziemlich nervös (von Enthusiasmus keine Spur mehr!) an einem Schalter der US-Behörden. Auf Toms Anmerkung hin "Wir dachten, wir hätten ein 10-Jahres Visum …" meinte der freundliche Herr "Ihr könnt denken, was ihr wollt, WIR entscheiden, wie lange ihr bleiben dürft!". Nach weiteren Belehrungen dieser Art schlichen wir ziemlich kleinlaut von dannen, hatten aber alle Informationen bekommen, die nötig waren, um den schriftlichen Antrag einzureichen.

Wir sammelten wieder die erforderlichen Dokumente zusammen, verfassten einen zweiseitigen Begleitbrief, blechten jede Menge Kohle etc. (in etwa dasselbe Theater wie damals in Wien) und schickten die Unterlagen am 16.12.2006 zeitgerecht von Florida nach Kalifornien. (Anmerkung: Wir mussten den Antrag in Kalifornien stellen, weil man eine Postadresse braucht, um einen Antrag stellen zu können. Wir durften freundlicherweise die Adresse von Toms Kusine Andrea aus LA angeben!)

Nachdem wir von unserer Seite alles getan hatten, begann die Zeit des Wartens … und Wartens … und Wartens! Der Dezember verging, das neue Jahr begann, der Januar war vorüber und wir wurden langsam nervös. Sollten wir uns auf Spätwinter in Kanada einstellen? Im Internet war der Status unseres Ansuchens immer derselbe:"Dokumente erhalten, Antrag in Bearbeitung" …

Aber: Am 26.02.2007 (einen Tag vor Ablauf der ursprünglichen Aufenthaltsbewilligung!!!) kam die Erlösung! Ein unscheinbarer Briefumschlag, der uns doch sooo viel bedeutete lag in Andreas Briefkasten! Und … langer Rede, kurzer Sinn: Unsere Aufenthaltsbewilligung wurde bis 31.05.2007 verlängert. Jipijajeihiii!!!

Wie hatte die Dame auf der Österreichischen Botschaft noch gesagt: Alles ganz easy!!!

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